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"Ich schäme mich für meine Unordnung!"

Ramona Lackner

Warum deine Schamgefühle völlig ok sind und wie ich selbst von der Sammlerin zur Ordnungs-Liebhaberin wurde.



Viele Menschen, die sich zwar wünschen, mithilfe eines Ordnungs-Coaches mehr Ordnung, Struktur und Leichtigkeit in ihr Zuhause zu bringen, haben dennoch eine grosse Hürde, die sie davon abhält, den entscheidenden Schritt zu tun:


Ihre Schamgefühle.


Sie schämen sich, einer «fremden» Person ihren unaufgeräumten Schrank oder Raum zu zeigen. Sie schämen sich dafür, nicht loslassen zu können. Sie haben Angst vor dem Urteil dieser anderen Person.


Ich möchte dir diese Angst nehmen. Oder besser noch: Dich davon überzeugen, dass du sie getrost loslassen kannst. Denn ums Loslassen geht es heute in diesem Blogartikel.


Es ist zwar schon etwas, wenn ich dir sage, dass ich als aussenstehende Expertin automatisch eine professionelle Distanz zu deinen Räumen und ihrem Innenleben habe – wie auch immer das aussehen mag.


Hinzu kommt meine persönliche Haltung: Neben «Mach’s dir leicht!» ist mein zweiter Leitsatz für meine Arbeit «Alles darf sein!». Also auch dein «Chaos», dem ich völlig wert- und vorurteilsfrei begegne.


Ich habe sogar noch ein drittes Argument, um dich zu beruhigen: Je authentischer ich deine Räume wahrnehmen und kennenlernen kann, desto grösser sind die Erfolgsaussichten dafür, dass wir ein Ordnungssystem und Wohngefühl für dich finden, das dir zu 100% entspricht.


Doch deine Angst vor der «Blamage» sitzt eventuell tiefer, als diese drei Argumente sie erreichen und auflösen könnten.


Nun gut, dann mach ich mich jetzt mal «nackig»! :-)


Mir ging’s noch vor einigen Jahren nämlich nicht anders mit dem Thema «Loslassen» - ob du es glaubst oder nicht.

Der gemietete Umzugswagen stand vollbeladen vor meinem Elternhaus: Die Kiste mit Jugendbüchern, darunter auch eine steinalte Sammlung von «Kaffeerahm-Deckeli» (für alle Nicht-Schweizer: Das sind die bedruckten Verschlussfolien von Kaffeesahne-Einzelportionen).


Meine komplette «historische» Sammlung (ja, ich war damals total in der Fantasy- und Mittelalterwelt drin :-) ): Echte und Filmschwerter, Zinnkrüge aus dem Brockenhaus und Tonbecher von irgendwelchen Mittelalterfestivals, zig Felle, Ledertaschen und Dosen mit selbstgetrockneten Teekräutern, mittelalterliche Umhänge und Hüte, und und und. In meinem damaligen Zimmer sah es zeitweise aus wie in einem Museum!


Ich war eine echte Sammlerin!

Mein damaliger Freund, in dessen Wohnung ich zog, stand also mit mir und meinen Eltern vor diesem zum Bersten gefüllten Lastwagen (ich zog aus meinem ZIMMER aus, also noch kein eigener Haushalt!), als ich nochmal hineinging, «um den Rest zu holen».


Als ich wieder aus der Tür kam, traf mich der tadelnd-ungläubige Blick meines Freundes.


«Wie jetzt, DIESES hässliche Teil willst du mitnehmen? Das kommt mir nicht in die Wohnung!»


An dieser Stelle muss ich vielleicht erwähnen, dass es mir emotional sehr schwer fiel, den Schritt weg von Zuhause zu tun. Ich wollte am neuen Ort möglichst alles so haben, wie ich es in meinem bisher einzigen Zuhause gehabt hatte.


Verunsichert schaute ich auf den fleckigen grauen Plastik-Papierkorb, den ich noch als Letztes aus meinem alten Zimmer geholt hatte.


«Ich hab das Teil, seit ich 12 bin!» - «Ja, eben!»


Aus heutiger Sicht erscheint mir die damalige Szene in keiner Weise mehr dramatisch, denn abgesehen von der Überflüssigkeit war der Papierkorb auch wirklich hässlich.


Aber damals war ich innerlich einfach noch nicht bereit, auf irgendetwas zu verzichten, was mir emotional Halt und Geborgenheit gab. Auch wenn das ein alter, abgeranzter Papierkorb war.


Ich war nicht nur gekränkt, dass so unsensibel über meine «Schätze» geurteilt wurde, sondern ich schämte mich gleichzeitig auch für meine Unfähigkeit, loszulassen.

Und ich «wusste» ja objektiv gesehen, dass dieser Abfalleimer alles andere als wertvoll oder am neuen Ort in irgendeiner Form nützlich war. Umso grösser also mein Schamgefühl.


Heute besitze ich von den oben erwähnten Dingen kein einziges mehr, und ich vermisse es auch nicht.



Die Trennung von meinem Papierkorb war zwar im ersten Moment schmerzlich (ja, ich hab ihn dann wirklich da gelassen!), aber es war gleichzeitig meine erste Erfahrung, wie wunderbar befreiend das Loslassen von Altem sein kann (vielleicht war’s ja nicht zufällig ein Papierkorb? Die Symbolik spricht jedenfalls für Schicksal...)


Du siehst: Ich bin aufgrund meiner eigenen Erfahrung mit den inneren Vorgängen bestens vertraut, die sich bei der Trennung von Dingen abspielen können. Ich weiss, dass man oft


- irrational handelt (siehe Papierkorb-Geschichte)

- (fadenscheinige) Ausreden findet, warum man etwas eben doch noch braucht («Das hab ich, seit ich 12 bin!» - so what?)

- mit sich selbst im «Kampf» ist (Trauer in Bezug auf’s Loslassen, Wut wegen der eigenen Unfähigkeit, es auch wirklich zu tun)

- mit dem Gefühl der Scham zu kämpfen hat (die Scham, dass man überhaupt so viel beseitzt oder die Scham, dass man die Trennung nicht schafft)


Es ist nicht leicht, «fremde» Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn man dabei einen tiefen Blick in seine Intim- und Privatsphäre gewähren muss. Gerade dann nicht, wenn das Chaos vielleicht schon dermassen Überhand genommen hat, dass man darin unterzugehen droht.

Aber es hilft, von jemandem an der Hand genommen zu werden, der diese Angst versteht und ihr mit Respekt begegnet.


Mein oberstes Ziel ist dein Lächeln, wenn du befreit durchatmen kannst und die gleiche Freude und Leichtigkeit spürst, die ich seit meinem "Papierkorb-Drama" immer wieder erlebe, wenn ich Ballast loslasse und Platz für Neues in mein Leben lasse!




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