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offene Garderobe

KLEIDERSCHRANK-TYPEN

DER/DIE MINIMALIST/IN
WENIGER IST MEHR...ODER?

Es ist nicht ganz so einfach, DEN Minimalisten zu definieren. Vielmehr gibt es da 3 Typen, die sich in ihrer Motivation und ihrer Hauptproblematik unterscheiden. Welcher davon bist du? 

 

So tickst du: 

Typ 1: Kleider shoppen ist dir ein Graus, und überhaupt verstehst du nicht, warum um dieses Thema immer so ein Tamtam gemacht wird. Du weisst genau, was du willst und was du brauchst, und mehr hat in deinem Kleiderschrank nichts zu suchen. Kein Wunder, dass bei dir die Ordnung praktisch automatisch einkehrt! 

Typ 2: Du legst viel Wert darauf, dich als Minimalist/in bezeichnen zu können. Es ist dir wichtig, bewusst einzukaufen und möglichst wenige Dinge – sprich: Kleidung – zu besitzen. Auch Ordnung hat einen hohen Stellenwert für dich. 

Typ 3: Du bist quasi gezwungen, in deinem Kleiderschrank minimalistische Verhältnisse zu haben, denn du hast sehr wenig Platz. Sei es, weil du einen sehr kleinen Schrank hast oder in einer kleinen Wohnung wohnst. Eigentlich hättest du aber gerne ein bisschen mehr Spielraum. 

Dein Hauptproblem: 

Typ 1: Eigentlich würdest du den Platz, den dein Kleiderschrank in Anspruch nimmt, gerne für was anderes nutzen. Du hast das Gefühl, dass sich für deine paar Kleidungsstücke der unnötig belegte Platz gar nicht lohnt. 

Typ 2: Du bist hin und her gerissen zwischen deinem Anspruch, den minimalistischen «Normen» zu entsprechen, und dem geheimen Wunsch, dir doch auch mal was zu gönnen. Bist du wirklich zufrieden mit deiner «weisses-T-Shirt-schwarze-Hose»-Garderobe? Schielst du in den Boutiquen manchmal zu den bunten Sommerkleidern, die du ja aber «eigentlich gar nicht brauchst»? Manchmal fühlt sich das Minimalisten-Dasein eher wie ein Korsett als wie eine Befreiung für dich an. 

Typ 3: Du kämpfst mit zu engen Platzverhältnissen und zu wenig Stauraum in deinem Schrank. Dadurch wirkt er oft unordentlich und ist unübersichtlich. Dir fehlt die Motivation zum Aufräumen, weil «ja sowieso nichts wirklich hineinpasst». 

Dein Potenzial: 

Typ 1: Dein Desinteresse an Kleidershopping macht es dir einfach, Ordnung und Struktur zu behalten bzw. schnell herzustellen, wenn es doch mal Bedarf dafür gibt.

Typ 2: Dein hohes Bewusstsein dafür, was du hast und was du brauchst ist die ideale Voraussetzung für die Vermeidung von Chaos-Fallen im Kleiderschrank. Dein Sinn für Ordnung tut sein Übriges. 

Typ 3: Beschränkte Platzverhältnisse sind – wenn man sie respektiert – eine der besten Chaos-Präventionen. Denn: Je mehr Schubladen, Ablagefächer und Kleiderstangen du hast, desto mehr werden sie sich automatisch mit Zeug füllen! 

Darauf solltest du achten: 

Typ 1: Du kannst dir ernsthaft die Frage stellen, von der viele Leute mit kleinen Platzverhältnissen nur träumen können: Brauche ich meinen Kleiderschrank wirklich noch? Als Alternative könntest du auf eine Kommode umstellen. Die nimmt höchstens halb so viel Platz ein und macht optisch einen viel luftigeren Eindruck als ein Schrank. Es gibt auch sogenannte Kombikommoden, die nebst den Schubladen noch eine kleine Kleiderstange integriert haben. Ideal für Hemden, Blusen oder Kleider.  

Typ 2: Warum willst du minimalistisch leben? Mach dir deine Motivation dafür klar. Ist es aus Gründen der Nachhaltigkeit, sind es ökologische Aspekte oder ist es für dich eine Art Statussymbol? Weil Konsum «böse» ist? Welche Rolle spielt Genuss in deinem Leben? Der Blogartikel «7 Irrtümer über Minimalismus» könnte interessant für dich sein! 

Typ 3: Nutze Ordnungshelfer, um den Platz in deinem Schrank optimal zu nutzen oder um sogar mehr Stauraum zu schaffen. Mittlerweile gibt es ein grosses Angebot an Aufbewahrungsboxen, die man auf jeden Raum spezifisch abgestimmt bekommen kann. 

Dein Extra-Tipp: 

Typ 1: Solltest du dich tatsächlich gegen deinen Schrank und für eine Kommode entscheiden, brauchst du geeignete Ordnungshelfer für Schubladen. Textile Ordnungsboxen mit Fächern für die einzelnen Kleidungsstücke, Schubladentrenner und die richtige Falttechnik für Kleidung (Anleitungen gibt’s auf Youtube) sind da unverzichtbar! 

Falt- und Einräumtechniken für Kommoden, Ordnungshelfer, Schubladentrenner

Typ 2: Auch wenn’s dich Überwindung kostet – probier’s mal aus: Leg einen Genuss-Tag ein! Nein, du musst nicht auf Schnäppchen-Jagd gehen oder Sonderangebote im 7er-Pack hamstern. Das wäre nicht der Sinn der Sache. Aber versuch einmal, mit der inneren Einstellung „Das gönn ich mir!“ durch eine Boutique oder den Supermarkt zu gehen. Sieh es als Experiment :-)

Typ 3: Oft bleibt freier Stauraum unter der Kleiderstange ungenutzt. Je nachdem, wie dein Schrank gegliedert ist, funktioniert diese Variante: „Baue“ dir mit transparenten Schubladenboxen eine kleine Kommode in den Schrank. Ideal für Schuhe, Gürtel, Schals oder auch Unterwäsche. 

DER/DIE LUXURIÖSE
BITTE ALLES IN DOPPELTER UND DREIFACHER AUSFÜHRUNG!

So tickst du: 

Am liebsten hättest du alles in allen Farben – von den Socken über die Blusen bis zu den Accessoires. Du liebst die Vielfalt und bist dabei sehr stilsicher. Deinen Kleiderschrank könnte man durchaus als «luxuriös» bezeichnen. 

Dein Hauptproblem: 

Du bist zwar in dem Sinne strukturiert, dass du vieles nach Farben sortierst und genau weisst, was zusammenpasst und sich gut kombinieren lässt. Deine Liebe zur Fülle bewirkt aber auch, dass der Schrank einen optisch fast ein bisschen erschlägt. Du verlierst oft viel Zeit damit, dich für ein Teil aus der riesigen Auswahl zu entscheiden. Wenn du Kleidung einkaufst, verfällst du schnell dem «must have»-Syndrom, und entsprechend viele Teile, die sich sehr ähnlich sind, hast du in deinem Schrank. 

Dein Potenzial: 

Dein Sinn für Stile und Farben ist eine gute Basis, um für deinen Kleiderschrank ein funktionierendes Ordnungssystem und eine tolle Struktur zu finden, die zu dir passt. 

Darauf solltest du achten: 

Übe dich im Rosinen-Picken! Manchmal ist weniger einfach mehr. In meinem Blogartikel «Schritt für Schritt zum perfekten Kleiderschrank» habe ich eine Reihe von Fragen aufgelistet, die du dir beim Aussortieren stellen kannst. Zum Beispiel: Würde ich mir das Teil noch einmal kaufen? Denke ruhig auch radikal: Was wäre, wenn ich – beispielsweise durch einen Brand – alles verlieren würde? Welches Teil würde ich wirklich vermissen? 

Dein Extra-Tipp: 

Auch wenn es in deinem Fall wohl eher viel Arbeit bedeutet – räume deinen Schrank einmal komplett leer. Lass diese Leere in Ruhe auf dich wirken und spüre, was für ein Gefühl das in dir auslöst. Leichtigkeit, Befreiung, Entspannung? Auch wenn du deinen Kleider noch so sehr liebst, es geht nur ums Ausprobieren :-) Nach dieser «Schrank-Meditation» wird dir das Rosinen-Picken gleich viel leichter fallen! 

DER/DIE SENTIMENTALE
JA SCHON, ABER...

So tickst du:

Erinnerungen sind unbezahlbar! Noch einmal ins Hochzeitskleid schlüpfen und sich wie eine Prinzessin fühlen. Die selbstbemalte und zerrissene Jeans (Grösse 34!) aus deiner Nirvana-Phase nochmal hervornehmen. Über den Pulli streichen, den du in deiner ersten Schwangerschaft fast täglich getragen hast. 

Ja, diese Momente sind Gold wert. Der Platz in deinem Kleiderschrank aber auch! :-) 

Dein Hauptproblem:

Es fällt dir schwer, Dinge loszulassen. Insbesondere bei Kleidung ist das verständlich, denn sie ist mit Abstand eines der am meisten emotional aufgeladenen Güter, die wir besitzen. Wenn du dich von einem Teil trennen sollst, kommen in dir Gefühle hoch wie Trauer, Wehmut und sogar Schuld. Das führt dazu, dass du ein/e kleine/r Meister/in im Ausreden-Finden bist, warum du etwas doch noch behalten solltest. Der unnötige Ballast zeigt sich nicht nur in deinem Kleiderschrank, sondern auch in deiner inneren Ordnung. Du fühlst dich oft nicht im Reinen mit dir selbst, was sich in dem Gefühl widerspiegelt, mit dem du deine Kleidung trägst: Du fühlst dich nicht wirklich wohl darin. Vieles passt grössenmässig nicht, anderes stilistisch und es fällt schwer, mit den Dingen aus deiner Garderobe stimmige Outfits zu kombinieren. 

 

Dein Potenzial:

Oft ist dein grösster Feind dein bester Freund – mal etwas überspitzt formuliert  Dein unbestimmtes Gefühl, irgendwie nicht im Hier und Jetzt und ganz «rund mit allem» zu sein, lässt sich mit Hilfe deines Kleiderschranks konkret angehen! 

Sieh deinen Kleiderschrank als Spiegel deines Lebens oder als «Ballast-Barometer», also einen Hinweis darauf, womit du noch «abschliessen» musst. 

Darauf solltest du achten:

Ein tolles Instrument, um der Sentimentalität beim Ausmisten etwas entgegenzusetzen, sind eine Reihe von Fragen, die du dir in kritischen Momenten stellen kannst. Zum Beispiel: Würde ich mir das Teil noch einmal kaufen? Denke ruhig auch radikal: Was wäre, wenn ich – beispielsweise durch einen Brand – alles verlieren würde? Welches Teil würde ich wirklich vermissen? In meinem Blog-Artikel zum Thema Kleiderschrank ausmisten findest du weitere Anregungen. 

Dein Extra-Tipp:

Etwas aufwändig, lohnt sich aber: Ein Kleider-Tagebuch. Wie das geht? Du notierst dir zu jedem Teil, bei dem du unsicher bist, ob es gehen soll oder bleiben darf, drei Stichworte. Sei dabei wirklich zu 100% ehrlich zu dir selbst. Ein Beispiel: Du hast ein blaues Sommerkleid in der Hand. Dir kommen die Stichworte «zu kurz», «kneift» und «tolle Farbe» in den Sinn. Der Sinn der Sache: Wenn du die Worte nur denkst, wird dich dein Denker überlisten und dir «tolle Farbe» in leuchtenden, glitzernden, blinkenden Lettern vor Augen halten! Siehst du es aber schwarz auf weiss, liegt es auf der Hand, dass die negativen Eigenschaften überwiegen, und das Aussortieren fällt dir viel leichter! 

DER/DIE CHAOT/IN
ORDNUNG? HMM...ÄHM...UFF!

So tickst du:

Ordnung ist für dich etwas, womit sich andere beschäftigen. Es kann sein, dass du schlicht kein grosses Interesse an Ordnung hast oder dass dir das Ordnung-Halten einfach nicht liegt und dich sogar überfordert. So wie mir in der Schule alles mit Zahlen immer ein Buch mit sieben Siegeln war – jeder hat seine Stärken und Schwächen! In beiden Fällen aber kommt immer wieder der Moment, in dem dir das Chaos über den Kopf wächst und dich viel Zeit und Nerven kostet.

Dein Hauptproblem:

Der Kleiderschrank ist – neben der Küche – eine der grössten Ordnungs-Herausforderungen und der Ort, wo die meisten Chaos-Fallen und emotionalen Ausmist-Tücken lauern. Da du kein wirkliches Ordnungs-System hast, gerät selbst nach dem Ausmisten schnell alles wieder durcheinander. Nicht nur, dass du keinen Überblick über deine Kleidung hast und dadurch jeden Morgen viel Zeit verlierst. Vergessene Schrankleichen führen zu (unbeabsichtigten) Doppelkäufen und belasten dein Portemonnaie. Irgendwie spürst du, dass da viel zu viel Ballast gehortet wird, aber du kannst dich nicht dazu aufraffen, das Problem an der Wurzel anzupacken. 

Dein Potenzial:

Im Vergleich zu ordnungsaffineren Menschen hast du einen grossen Vorteil: Bei dir ist der «Jetzt reicht’s!»-Moment erstens viel schneller da, und zweitens wird er – wenn er kommt – eine solche Wucht besitzen, dass du diese Energie-Welle gleich dazu benutzen kannst, um darauf in die richtige Richtung zu surfen. Wichtig dabei: Zögere nicht, wenn du merkst, dass es soweit ist! Schnapp dir eine gute Freundin und frage sie, ob sie Lust hat, mit dir zusammen auszumisten. Oder nimm dir professionelle Hilfe in Form eines Ordnungs-Coachings, um das Problem wirklich bei der Wurzel zu packen. 

Darauf solltest du achten:

Wenn du dich zum Ausmisten entschlossen hast, geh es in kleinen Schritten an. Überforderung kann sehr demotivierend wirken, gerade wenn dir das Ordnung-Halten nicht in die Wiege gelegt ist. Nimm dir zuerst mal nur eine Kategorie vor, z.B. deine Socken. Sortiere sie nach «kaputt», «nur noch 1 vorhanden», «passt/gefällt mir nicht mehr» und entsorge diese gleich. Den Rest sortierst du wieder ein, am besten in eine textile Ordnungsbox, damit alle Socken fortan ihren festen Platz haben. So arbeitest du dich durch deinen ganzen Schrank – und wenn es Minischritte sind! 

Dein Extra-Tipp:

Mach dir deine Motivation klar, bevor du beginnst! WARUM willst du Ordnung schaffen? Wenn du merkst, dass du frustriert oder kurz vor dem Aufgeben bist, setz dich mit einer Tasse Kaffee hin, schliess die Augen und stell dir das Gefühl vor, das dir ein aufgeräumter Schrank schenken wird. Freude, Erleichterung, Befreiung? Egal was, geniesse es für ein paar Momente, und dann wieder ran ans Ausmisten! 

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